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Am 19. Februar 2024 jährt sich der rechts-terroristische Anschlag von Hanau jetzt schon zum vierten Mal. Vier Jahre ist es her seitdem 9 Menschen auf brutalste Weise mit einem rassistischen Motiv ermordet und aus dem Leben gerissen wurden. Vier Jahre seitdem 9 Familien und Freundeskreise gezwungen wurden, ihre Kinder, ihre Geschwister und ihre Freund*innen zu begraben.
Ihre Namen dürfen und werden wir niemals vergessen:
Gökhan Gültekin
Mercedes Kierpacz
Sedat Gürbüz
Fatih Saraçoğlu
Ferhat Unvar
Hamza Kurtović
Vili Viorel Păun
Said Nesar Hashemi
Kaloyan Velkov
Ihr lebt in uns weiter.
Seit vier Jahren kämpfen wir für eine gerechte Aufarbeitung, doch vergeblich. Bis heute warten wir auf die Konsequenzen und eine Verantwortungsübernahme, jedoch vergeblich. Weder die Polizei, noch die Politik hat bis heute eine befriedigende Berichterstattung abgegeben, wie es zu dem Tod von 9 Menschen kommen konnte.
Ganz im Gegenteil: der Fall wurde mittlerweile eingestellt und der Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses verabschiedet. Sowie alle bisherigen Fälle von rechtem Terror wurde auch dieser unter den Teppich gekehrt, als wären die ermordeten Betroffenen und ihre Familien nichts wert gewesen. Als wäre der Vorfall ein Unfall oder gar ein Zufall gewesen.
Als sähe man nicht die Gefahr von rechtem Terror. Und während Überlebende und Angehörige der ermordeten Geschwister ihre Trauer und Frust bei Seite legen mussten, um die Aufarbeitung eigenständig in die Hand zu nehmen und für Aufklärung zu sorgen und um sich Gerechtigkeit selbst zu erkämpfen, läuft der rassistische Vater vom Attentäter immer noch frei rum und belästigt, sowie schikaniert sie weiterhin unter Schutz der Polizei. Nachdem sie sich jede einzelne Information zur Aufklärung erkämpfen mussten, wurden sie auch in dieser Gefahr durch Rassist*innen gnadenlos im Stich gelassen.
Wir werden weder vergeben, noch vergessen, noch geben wir Ruhe!
All die Mühen und die Arbeit der Hinterbliebenen scheint den Verantwortlichen ein Dorn im Auge zu sein, sie wird weder wertgeschätzt, noch respektiert. Konträr dazu wird sie durch die Instrumentalisierung für die eigenen Zwecke und Profite mit Füßen getreten. So hielt zum Beispiel die schwarzgrüne Regierung den Abschlussbericht zu Gunsten des eigenen Wahlkampfs zurück. Dieses System war nie für Menschen gemacht, die nicht weiß und deutsch sind.
Das Attentat vom 19. Februar 2020 erschüttert uns nicht nur bis heute, er zeigt uns, wo wir in dieser Gesellschaft stehen. Er erinnert uns daran, dass Rechte Gewalt und Rassismus der Normalzustand Deutschlands sind, der nicht nur seit dem 19. Februar besteht, sondern nie weg war! Sie sind fester Bestandteil des Systems.
Verharmlosende Begriffe wie „Einzelfall“ sollen uns weiß machen, dass der Anschlag in Hanau ein einfaches Versagen der Behörden war. Wir wissen allerdings schon lange: es ist der rassistische Standard des deutschen Alltags und Migrant*innen kriegen dies jeden Tag aufs Neue zu spüren. Die AfD ist nicht die einzige Gefahr und das Geheimtreffen kein Schock mehr, sondern ein zu erwartendes Resultat. Deutschlands Ampelregierung und all ihre bürgerlichen Parteien, die Hand in Hand mit Wort und Tat nach rechts „rücken“, waren nie woanders. Selbst nach dem Leak des Geheimtreffens der unterschiedlichsten Faschist*innen bundesweit, setzen sie dennoch ihren Abschiebewahn durch.
Schluss mit den leeren Versprechungen und dem Lügen! Hanau war kein Einzelfall. Hanau, Halle, Dessau, Köln, Duisburg, München, Köln… und die Liste geht weiter. All diese rassistischen Terrorakte haben System und müssen gemeinsam solidarisch bekämpft werden.
Wir rufen deshalb dazu auf, am 17.2 mit uns an der Großdemonstration in Hanau teilzunehmen und am 19.2.24 zusammen mit uns auf den Straßen Siegens unseren ermordeten Geschwistern und allen Opfern von rechtem Terror zu gedenken und gegen rechte Gewalt zu demonstrieren. Wir werden nicht schweigen und tatenlos dabei zusehen, wie unsere migrantischen Freund*innen zur Zielscheibe werden, noch werden wir darauf warten, die nächsten zu sein! Hanau ist immer, Hanau ist überall & Hanau kann jederzeit wieder passieren, wenn wir dieses System nicht zerbrechen. “Nie wieder” bedeutet hier, jetzt und überall dafür zu kämpfen!
Solidarische Bündnisse knüpfen, Faschismus bekämpfen!!
Yallah habib(t)is✊🏽
Für die Anmeldung zur gemeinsamen Anreise nach Hanau: hier klicken oder eine Mail an iz-siegen@riseup.net schreiben.
Die Planungstreffen finden mittwochs um 19 Uhr statt. Bei Interesse an der Mitarbeit schickt uns eine Nachricht für den Ort!