NIEMALS VERGESSEN – Gedenken an den Rassistischen Anschlag in Hanau

DOWNLOADS (Flyer und Plakate auf verschiedenen Sprachen)

Seit Beginn des Jahres arbeitet ein Bündnis aus Organisationen und Einzelpersonen an der Planung des diesjährigen Gedenkens an den 2020 verübten rassistischen Anschlag in Hanau durch Tobias H., bei dem 9 Menschen umkamen.
Daraus ergaben sich zwei Termine und kleinere Aktionen in Siegen, sowie die Entscheidung, dem Aufruf der Initiative 19. Februar Hanau nachzukommen und eine gemeinsame Anreise nach Hanau zu organisieren.

INFOSTAND „Drei Jahre Hanau“
SA. 11.2.23
, 13–16 Uhr
Kölner Tor, 57072 Siegen (Höhe Spandauer Bär)

Es werden Spenden für die Organisation der Veranstaltung am 18.2. und die gemeinsame Anreise nach Hanau am 19.2. gesammelt und über die geplanten Aktionen informiert.

HAPPENING „Hanau war kein Einzelfall“
SA. 18.2.23, 18:30 Uhr
Kornmarkt/Rathausplatz, 57072 Siegen

Gedenkveranstaltung/Happening auf dem Kornmarkt zum dritten Jahrestags des rassistischen Attentats in Hanau.
Wir kommen zusammen, um uns einen Zusammenschnitt von Film- und Audiomaterial zu der Tat und der seitdem vergangenen Zeit anzusehen. Es geht um die Erinnerung an die Ermordeten Mercedes, Sedat, Hamza, Kaloyan, Said Nesar, Fatih, Vili Viorel, Gökhan und Ferhat und den Kampf der Angehörigen um Aufklärung und Konsequenzen, sowie das Versagen der gelaufenen Ermittlungen.

Nach dem Film wird es die Möglichkeit geben, Blumen und Kerzen niederzulegen.

Gemeinsame Anreise zur Großdemonstration in Hanau
19.2.23, ab 11:30 Uhr

Start der Demo: 16 Uhr, Hanau Marktplatz
Treffpunkt Siegen: 11:20 Uhr

Anmeldung per Mail an iz-siegen@riseup.net oder über den folgenden Link:

ANMELDUNG


UnSER Aufruftext:

Mercedes, Sedat, Hamza, Kaloyan, Said Nesar, Fatih, Vili Viorel, Gökhan und Ferhat – das sind die Namen der Menschen, die am 19.02.2020 von Tobias H. ermordet wurden.
Das Motiv: RASSISMUS.

Was bleibt: Keine Aufklärung, traumatisierte Hinterbliebene und ein Versagen von Polizei und Justiz. Auch 3 Jahre später kämpfen die Angehörigen weiterhin für eine lückenlose Untersuchung: der verschlossene Notausgang, eine nicht besetzte Notrufzentrale, 13 faschistische Polizeibeamte und der Vater des Mörders, der ganz im Geiste seines Sohnes die hinterbliebenen Familien, unter anderen die Kinder an den Schulen, belästigt, verfolgt, bedroht und rassistisch beleidigt.

HANAU WAR KEIN EINZELFALL.

Weiterhin hört man von rechten und rassistischen Netzwerken in der Polizei, von der Planung und sogar der Durchführung von rechten Attentaten. In Siegen kam es am 19.9.2021 zu einem Brandanschlag auf ein arabisches Lebensmittelgeschäft mit einer vorherigen rassistischen Morddrohung an den Besitzer. Genau wie in Hanau versagte die Polizei bei der Aufklärung und ermittelte wegen „Clan-Kriminalität“. Am 9.10.2019 kam es zu dem antisemitischen Anschlag in Halle mit zwei Toten und erst vor wenigen Wochen erschoss ein der Polizei bekannter Faschist in Paris drei Kurd*innen vor ihrem Gemeindezentrum.

Wir sehen auch, wie deutsche Medien mehr und mehr in einen rassistischen Kanon verfallen, Feindbilder bedienen und Taten wie die in Hanau weiter befeuern, von offen faschistischen Parteien wie die AfD ganz zu schweigen. Dabei haben wir einen Polizeiapparat, auf den sich Betroffene nicht verlassen können und der immer wieder dabei versagt, für Gerechtigkeit und Sicherheit zu sorgen.

All das hat System. Ein System, in dem der Staat – Verfassungschutz, Polizei, Justiz und Politik – Rassismus und rechte Verschwörungsideologien fördert und faschistische Netzwerke schützt. Dieses System reicht von Hanau bis an die europäischen Außengrenzen, an denen tagtäglich fliehende Menschen sterben und zurückgedrängt werden. Es reicht von der Ausbeutung auf deutschen Spargel- und Erdbeerfeldern über rechte Aufmärsche und rassistische Hetze in den Parlamenten und auf den Straßen bis zu verzerrter, verfälschter medialer Berichterstattung, wie zuletzt nach Silvester. Es reicht von Ausgrenzung in Schule, Job und Gesellschaft bis zu der Vertuschung von Toten in Polizeigewahrsam. Unsere Solidarität ist international.

Darum fordern wir:

Erinnerung Gerechtigkeit
Aufklärung Konsequenzen

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